Elternratgeber

Verhaltenstipps für Eltern

Sie haben den Verdacht, dass Ihr Sohn/ Ihre Tochter NpS konsumiert?

Erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten, wenn folgende Anzeichen auftreten:

  • Die Leistungen in der Schule werden immer schlechter
  • Der Freundeskreis ändert sich vollkommen
  • Bisherige Freizeitaktivitäten werden vernachlässigt
  • Vereinbarungen werden nicht eingehalten
  • Das Zimmer ist immer abgeschlossen
  • Telefonate werden immer geheim gehalten
  • Die Familie wird abgelehnt
  • Das Kind ist den Eltern gegenüber vollkommen desinteressiert oder sogar aggressiv
  • Wesens- und Stimmungsschwankungen
  • Stark veränderter Tagesablauf
  • Hoher Geldbedarf
  • Unangemessene Reaktionen
  • Konzentrationsstörungen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Ungerechtfertigte Schuldzuweisungen an Dritte
  • Zunehmende äußere Verwahrlosung
  • Erweiterte Pupillen, gerötete Augen

 

Was sie als Eltern tun können

 

  • Werden Sie als Eltern ein Team!

Sprechen Sie als erstes mit Ihrem Partner, damit Sie als Elternteam handeln und sich gegenseitig stützen können. Sich widersprechende Botschaften und unterschiedliche Reaktionen Ihrem Kind gegenüber führen in der Regel nicht zu einer Lösung.
Zuallererst sollten Sie als Eltern eine gemeinsame Linie finden. Insbesondere, wenn Ihr Kind schon längere Zeit Drogen konsumiert und Sie schon alles Mögliche versucht haben. Suchen Sie sich auch als Eltern dazu professionelle Hilfe!

  

  • Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Sohn/Ihrer Tochter!

Reden Sie ruhig und besonnen mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn. Bleiben Sie möglichst sachlich und versuchen Sie eine entspannte Gesprächssituation herzustellen. Zwischen Tür und Angel kann ein so wichtiges Gespräch schwerlich gelingen.

 

  • Setzen Sie Ihr Kind nicht auf die Anklagebank!

Vermeiden Sie „verhörartiges“ Ausfragen, Unterstellungen und Verdächtigungen.
Verbote, Vorwürfe und Drohungen helfen meist nur wenig, sondern wirken eher kontraproduktiv und verhärten die Probleme.

 

  • Benennen Sie konkret Ihre Sorgen und Ängste!

Machen Sie Ihrem Kind klar, dass Sie sich Sorgen machen und formulieren Sie Ihre Ängste deutlich. Geben Sie Ihrem Kind zu verstehen, wie viel Ihnen an seinem Wohlergehen und seiner Gesundheit liegt.

 

  • Machen Sie Ihre Ablehnung zum Thema Drogenkonsum klar!

Wichtig ist, dass Sie eine klare Haltung zum Thema Drogenkonsum einnehmen und diese konsequent vertreten. Versuchen Sie Ihrem Kind deutlich zu machen, dass Sie es als Person und Mensch anerkennen und gerne haben, dass aber gewisse Verhaltensweisen bei Ihnen auf persönliche Grenzen stoßen, die Sie in dieser Form nicht mehr tolerieren können. Dadurch schaffen Sie klare Verhältnisse.

 

  • Informationen sind wichtig!

Informieren Sie sich im Vorfeld über Drogen. Spezielles Wissen über die Zusammensetzung und Wirkung von Drogen ist wichtig, um so ein kompetenter Gesprächspartner für Ihr Kind zu sein. Sie können, wenn Sie sich unsicher fühlen, auch eine Suchtberatungsstelle in Ihrer Nähe um Hilfe fragen.

 

  • Vermeiden Sie Pro- oder Contra-Debatten!

Es ist müßig darüber zu diskutieren, welche Droge weniger gefährlich ist. Generell gilt: Es gibt keinen Drogenkonsum ohne Risiko!

  

  • Veränderung geschieht in kleinen Schritten!

Erwarten Sie keine schnellen Lösungen. Mit einem Gespräch wird sich nicht alles klären lassen. Setzen Sie sich Teil-Ziele. Es ist schon einiges erreicht, wenn Sie Ihren Standpunkt in Ruhe klar gemacht haben. Vereinbaren Sie gemeinsame Regeln und bleiben Sie im Gespräch.

 

  • Nehmen Sie Kontakt zu einer Beratungsstelle auf!

Wenn Sie sich mit der Situation überfordert fühlen, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe und Unterstützung von Außen zu holen. Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle und bieten Sie auch Ihrem Kind diese Möglichkeit an.

 

Wo finde ich Rat und Hilfe?

  • Psychosozialen Beratungsstellen für Suchtkranke und Gefährdete (PSB)
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Gesundheitsämtern

Kontaktadressen von Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie über die Adress-Datenbank der Koordinierungsstelle der Bayerischen Suchthilfe (KBS). 

Suchtberatungsstellen:

  • haben ambulante Beratungs- und Betreuungsangebote
  • können Sie vertraulich und anonym beraten
  • haben Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht
  • sind kostenlos
  • bieten Gespräche nach Terminvereinbarung oder sog. „offene Sprechstunden“ an

 

Haben Sie Fragen oder Probleme?

Nutzen Sie das Online-Beratungsangebot von ELSA – Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen.